Prof. Dr. Steinhoff – Cenobamat

Prof. Dr. Steinhoff, ärztlicher Direktor des Epilepsie-Zentrums der Diakonie Kehl-Kork erforscht in seinem Projekt den therapeutischen Bereich des Medikaments Cenobamat.

Förderung einer Studie über das Medikament Cenobamat

Prof. Dr. Steinhoff, ärztlicher Direktor und Chefarzt des Epilepsiezentrums Diakonie Kehl-Kork, präsentierte dem Vorstand das Forschungsvorhaben zu dem Epilepsie-Medikament Cenobamat.

Fr. Dr. Anneliese Brinkmann und Hr. Dr. Hans-Peter Knopf beurteilten durch ihre fachliche Expertise das Projekt als förderungswürdig. Durch die unkomplizierte und kompetente Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Steinhoff sowie des Epilepsiezentrums Kehl-Kork konnten im August 2022 die beschlossenen Fördermittel freigegeben und dem Epilepsiezentrum Kehl-Kork zur Verfügung gestellt werden.

Prof. Dr. Steinhoff stellt zu dem Medikament Cenobamat folgende Forschungshypothese:

Gibt es einen therapeutischen Bereich von Cenobamat?

Cenobamat (CNB) wurde im Jahre 2021 in Deutschland und der Europäischen Union als Zusatzmedikament bei schwer behandelbaren Epilepsien eingeführt. Die bisher vorliegenden Studienergebnisse und umfassende eigene Erfahrungen sprechen dafür, dass CNB möglicherweise wirksamer als alle in den letzten 20 Jahren eingeführten Medikamente ist, gleichzeitig aber gerade bei den schwer behandelbaren Patientinnen und Patienten, die bereits einige Medikamente einnehmen, bevor CNB ergänzt wird, in höheren Dosen häufig zu Störwirkungen wie Müdigkeit und Schwindel führen kann.

Seit Kurzem ist es möglich, am Epilepsiezentrum Kork die Serumkonzentration von CNB zu messen. Das geschilderte Profil von CNB legt nahe, einen  sogenannten therapeutischen Bereich zu ermitteln, also den Bereich, ab dem eine eindeutige Wirksamkeit erwartet werden kann und den Bereich, ab dem Störwirkungen immer beobachtet werden. Es ist durchaus möglich, dass diese Bereiche überlappen. Zur besseren Steuerung der Behandlung mit CNB ist es daher wünschenswert unsere bislang erhobenen Ergebnisse unter Berücksichtigung der Serumkonzeration von CNB und anderen Anfallsmedikamenten im Hinblick auf klinische Wirksamkeit und Verträglichkeit auszuwerten.

Patienten und Methodik

Erfasst werden die klinischen Daten aller Patientinnen und Patienten, die unter CNB mehr als doppelt so lange anfallsfrei sind als jemals unter einer anderen Medikation sowie die Patientinnen und Patienten, die über vermehrte Müdigkeit oder vermehrten Schwindel klagen (die häufigsten Störwirkungen).

Die Studie wurde von der Ethikkommission der medizinischen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg geprüft und genehmigt.

Bedeutung

Gelänge die Definition eines therapeutischen Bereichs, wäre eine parameterorientierte und damit verbesserte Therapie möglich. Noch nicht ausdosierte Patienten wären ebenso leichter identifizierbar wie Patientinnen und Patienten, deren toxische Symptome tatsächlich mit CNB korrelieren.

Arbeitsgruppe

  • Prof. Dr. Bernhard J. Steinhoff
  • Dr. Tassanai Intravooth
  • Dimitra Georgiou (Doktorandin)

https://diakonie-kork.de/epilepsiezentrum/medizin/epilepsiekliniken/epilepsieklinik-fuer-erwachsene-ab-18-jahren/